Hürden senken mit digitalen Angeboten
Im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Anna Christmann (Bündnis 90 / Die Grünen) hat die Stabsstelle Projekt Zukunftsgerichtet über die Chancen von Beteiligungsprozessen und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Justiz gesprochen.
Frau Dr. Christmann ist seit 2017 Mitglied im Deutschen Bundestag für den Wahlkreis Stuttgart II. Für ihre Fraktion war sie bereits Sprecherin für Innovationen & Technologie sowie Bürgerschaftliches Engagement. Zu ihren Schwerpunkten in der vergangenen Legislaturperiode zählen neben Bürgerschaftlichem Engagement auch die Digitale Agenda und die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz“ (2018-2020). In der aktuellen Legislaturperiode ist sie ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Seit 2023 ist sie zudem Mitglied im UN High Level Advisory Board on Artifical Intelligence.
Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger im Projekt ZUKUNFTSGERICHTET unterstützt sie gerne. „Meine Vermutung ist, dass die Akzeptanz für Digitalisierungsprozesse und auch für den Einsatz von Legal Tech viel höher ist als man vielleicht meinen könnte“, sagt Dr. Anna Christmann. KI pauschal als „Jobkiller“ einzustufen, sei nicht angezeigt: „Wir müssen angesichts des Fachkräftemangels auch sehen, dass es in Zukunft darum gehen wird, dass die Aufgaben überhaupt erledigt werden – hier brauchen wir KI“.
Besonders große Chancen der Digitalisierung gehen nicht selten mit einer großen Akzeptanz in der Bevölkerung einher: „Legal Tech kann dabei helfen, Hürden abzusenken“, so Dr. Anna Christmann: „Wenn ich als einfaches Beispiel einen Streit zweier Nachbarn um den Gartenzaun nenne. Hier ist die Schwelle zu Gericht doch umso niedriger, wenn ich mich online durchklicken kann.“ Ein weiteres Plus digitaler Angebote: „Sie sind zeitunabhängig. Auch das macht den Zugang leichter. So kann es beispielsweise Familien ungemein entlasten, wenn man am Abend oder am Wochenende z.B. Behördengänge online erledigen kann.“