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Legal Tech statt staubiger Aktenberge

Professorin Dr. Giesela Rühl, LL.M. (Berkeley) ist Inhaberin des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht, Europäisches und Internationales Privat- und Verfahrensrecht und Rechtsvergleichung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist davon überzeugt, dass sich die Justiz Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft ganz breitflächig zunutze machen sollte, warnt jedoch davor, einfachere und näherliegende Chancen ungenutzt zu lassen: „Am Anfang sollte ein vernünftiger niederschwelliger Zugang zur Ziviljustiz stehen, dann irgendwann vielleicht ein vollständig digital geführtes Gerichtsverfahren, was wiederum ordentliche Schnittstellen voraussetzt“, so Rühl, die als Vorbild in erster Linie auf ein kanadisches Gericht – das Civil Resolution Tribunal in British Columbia – verweist, wo Bürgerinnen und Bürger nicht nur einen volldigitalisierten Zugang zu Gericht bekommen, sondern auch KI-basierte Vorschläge, was man womöglich tun könnte, um den Streit vorgerichtlich zu klären.