ZUKUNFTSGERICHTET

Viertes Kapitel Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Imagebildung IV Die Justiz der Zukunft ist fest verankert in der Gesellschaft. Die Bürgerinnen und Bürger kennen, verstehen und schätzen sie. Wo erforderlich, erklärt die Justiz sich und ihre Arbeit proaktiv. Zu diesem Zweck nutzt die Justiz verschiedene Kanäle und moderne Möglichkeiten der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem behält sie stets ein offenes Ohr für die Menschen, denen sie dient – und die sie dessentwegen erreichen möchte. Die Justiz ist weder „Influencerin“ noch „Mediensternchen“. Sie versteht es gleichwohl, als Institution von öffentlichem Interesse die gebotene Reichweite zu erzielen. Ihre professionelle Außendarstellung findet Anklang in klassischen ebenso wie in neuen Medien und bringt den Menschen die Aufgaben und die Arbeit der Gerichte, Staatsawaltschaften, Justizvollzugsanstalten und der Justizverwaltung näher. Dazu gehören auch berufliche Chancen in der Justiz. In der Öffentlichkeit und auf dem Arbeitsmarkt wird die baden-württembergische Justiz positiv wahrgenommen. Ein breites Informations- und Bildungsangebot rundet ihre Außendarstellung ab. Davon profitieren nicht nur, insbesondere aber junge Menschen. Bürgernähe ist kein Selbstzweck: Vielmehr ist es eine bedeutende Aufgabe der Justiz, den Bürgerinnen und Bürgern ihr Wirken näherzubringen und dem berechtigten Interesse der Öffentlichkeit am Rechtsstaat gerecht zu werden. Medien- und Öffentlichkeitsarbeit bietet auch die große Chance, in der Öffentlichkeit sichtbarer zu werden und für den Rechtsstaat zu werben, auch und vor allem im Interesse der Nachwuchsgewinnung. Mit zunehmender Digitalisierung der Medienlandschaft haben sich die Anforderungen an justizielle Öffentlichkeitsarbeit verändert. Geschwindigkeit und Schlagzahl von Nachrichten wachsen konsequent. Über die „klassische“ Pressearbeit hinaus gibt es heute auch für Gerichte und Behörden einfache Möglichkeiten, im Internet unmittelbar selbst viele Menschen zu erreichen. Daraus resultieren Weichenstellungen: Wie nimmt die Justiz der Zukunft Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern auf, denen sie dient? Über welche Wege und Plattformen kommuniziert sie mit der Öffentlichkeit und: Wo liegen die Grenzen? Mit welchen Themen und Methoden lassen sich kommende Generationen zuverlässig erreichen? Wie lassen sich Menschen für den Rechtsstaat begeistern? Justizbedienstete sind stolz auf ihre Berufe und ihr Wirken im Rechtsstaat. Allerdings sehen sie selbst Nachholbedarf bei der „Imagepflege“ der Justiz. Dieser Befund deckt sich mit dem Eindruck, der von außen geteilt wird: Justiz findet statt – aber im Hintergrund. Allerdings spielt Sichtbarkeit eine große Rolle sowohl für die Akzeptanz des Rechtsstaats als auch beim Thema Nachwuchsgewinnung. Ein werbewirksamer, in die Zukunft gerichteter Außenauftritt setzt voraus, dass sich die Justiz für Neues öffnet, mit klaren Worten aktiv nach außen tritt und ihre Pressearbeit selbstbewusst ausbaut – sorgfältig abgewogen und wohl dosiert auch mithilfe Sozialer Medien. Die Beteiligung im Projekt ZUKUNFTSGERICHTET hat verschiedene Stellschrauben zutage gefördert, um die Institution Justiz medial weiter voranzubringen: Vom Ausbau des Rechtsstaatsunterrichts und gesteigerter Präsenz in Bildungseinrichtungen über die Bereitstellung von Informationen für jedermann im Internet hin zum Einsatz Sozialer Medien. Kapitel IV Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Imagebildung Erkenntnisse 107

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